Inklusion
Das in unserer Einrichtung gelebte Bild vom Kind ist geprägt von der Achtung seiner Persönlichkeit, unabhängig von seiner Herkunft, seiner Ethnie, seinem Geschlecht, seiner Religion oder einer möglichen Beeinträchtigung. Die Pädagog*innen sehen in jedem Kind seine einzigartige Individualität und begegnen den individuellen Entwicklungswegen mit dem gebührenden Respekt.
In der Waldorfpädagogik lebt von jeher eine inklusive Grundhaltung, indem Heterogenität als Normalität betrachtet wird.
Ziel unseres pädagogischen Handelns ist es, jedem Kind geeignete Rahmenbedingungen für seine individuelle Situation und seine Bedürfnisse zu geben, damit es sich zurechtfinden und wohlfühlen kann. So ist unsere vorrangige Intention, günstige Voraussetzungen für die ureigene Entwicklung aller betreuten Kinder zu schaffen. Jedes Kind soll in seiner Individualität wahr- und angenommen werden.
Ein Vater zweier Kinder, davon eines mit schwerer Mehrfachbehinderung brachte es recht treffend mit folgender Aussage zum Ausdruck:
„Das Normale im Außergewöhnlichen anerkennen, im Normalen das Besondere berücksichtigen…“
Kinder sind tätige Wesen, die sich aus eigenem Antrieb entwickeln und bilden. Die Kinder lernen voneinander, fördern sich gegenseitig und steigern ihre schöpferischen Fähigkeiten. Es ist uns ein Anliegen, mit Kindern mit und ohne Behinderung gemeinsam das Alltagsleben zu gestalten. Kinder mit Behinderung fordern uns auf, geeignete assistierende Hilfen zu entwickeln, um ein Miteinander zu ermöglichen. Inklusion bedeutet für uns, dass jeder ein gleichwertiges Mitglied unserer Gesellschaft ist und nicht erst „integriert“ werden muss. Es ist unser Bestreben, die bestmöglichen Zugangsvoraussetzungen zu schaffen zur Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen. Bei der Bildungs- und Erziehungsarbeit in unserem Kindergarten wird die ganz individuelle Lebenslage jedes einzelnen Kindes berücksichtigt. Dies bezieht sich auf Kinder mit Migrationshintergrund genauso wie auf Kinder mit und ohne Handicap.
Familien aus den verschiedensten Kulturkreisen und mit unterschiedlichen Religionen sind uns willkommen. Auch Familien mit Fluchterfahrungen haben ihren Platz in unserer Gemeinschaft und wir betrachten es als ein Geschenk, gemeinsam an einer offenen Gesellschaft im Kleinen zu arbeiten, wo jeder seinen Platz findet. Die in unserem Leitbild verankerten Ideale Respekt, Akzeptanz und Toleranz jeder Individualität gegenüber erstrecken sich selbstverständlich auf das kulturelle und religiöse Miteinander. Durch alltägliche Erlebnisse und Erfahrungen hinsichtlich der Besonder- und Verschiedenheiten aller Menschen, gleich welcher Kultur oder Religion sie angehören, entwickelt sich ganz beiläufig interkulturelle Kompetenz und gegenseitiger Respekt und Akzeptanz. Eine Vielfalt der Kulturen und Mehrsprachigkeit betrachten wir als Chance, sich gegenseitig zu bereichern, zu verstehen und voneinander lernen zu können.
Neben der sozialen Herkunft, Migrationshintergrund und Beeinträchtigungen ist uns auch die uneingeschränkte Akzeptanz der Geschlechtervielfalt eine Selbstverständlichkeit. Das bedeutet für uns, den Fokus stets auf die Unterstützung der individuellen Persönlichkeitsentwicklung und somit auch der eigenen Geschlechtsidentität zu legen. Eine vorurteilsbewusste bzw. urteilsenthaltsame Haltung und die entsprechenden Kommunikations- und Umgangsformen sind uns wichtig, um festgesetzte Strukturen aufzubrechen und sich für die Vielfalt zu öffnen, um Vorurteile und Diskriminierungen auszuschließen.
Unsere inklusive Arbeit hat als Grundvoraussetzung die Einbeziehung der Lebenswelten aller Kinder im gemeinsamen Erfahrungsprozess. Wir erleben dies als große Bereicherung auf allen Ebenen und ganz besonders im Hinblick auf die Entwicklung des sozialen Miteinanders.
Die Waldorfpädagogik hat eine sehr positive Auswirkung auf die Gesamtentwicklung aller Kinder. Für sie bietet der rhythmisch angelegte Tagesablauf mit seinen Wiederholungen Struktur, Orientierung und Sicherheit. Ein Gefühl von Gemeinsamkeit wird durch die mit der gesamten Gruppe eingenommenen Mahlzeiten und durch Elemente wie dem Morgen- oder den Abschlusskreis gebildet. Die wiederkehrenden Abläufe und Rituale mit viel unterstützender Gestik können auch von Kindern mit kognitiver Beeinträchtigung oder Kindern mit Sprachbarriere meist rasch verinnerlicht werden und lassen sich dann durch die Transparenz leicht antizipieren. Das Prinzip des Vorbilds und der Nachahmung stärkt das Kind in seinen körperlichen, seelischen und geistigen Kräften und bietet die Grundlage für die Willensbildung. Die Ausbildung der Sinne wird durch die Raumgestaltung, künstlerische und kreative Tätigkeiten und Bewegungsangebote unterstützt. Die tägliche Sprachpflege durch das Erzählen von Märchen, bei Fingerspielen, Reigenarbeit, beim Sprechen von Versen und Reimen, Singen etc. bietet gerade Kindern mit Beeinträchtigungen und beim Zweitspracherwerb einen verlässlichen Rahmen, sich an Kommunikation und sozialem Miteinander zu beteiligen.
Es ist für die gesamte Kindergartengemeinschaft Normalität, dass Menschen verschieden sind, wodurch Berührungsängste gegenüber den Besonderheiten des Anderen abgebaut werden. Gleichzeitig wird das Einfühlungsvermögen der Kinder und der Erwachsenen gestärkt und ihre sozialen Erfahrungen erweitert.
Wir werden von einer fest angestellten Motopädin (Bewegungs- und Wahrnehmungsförderung) an zwei Wochentagen unterstützt. Bislang werden bis zu fünf Kinder mit besonderem Förderbedarf bei uns begleitet, bei erhöhtem Bedarf erhalten sie zusätzlich Unterstützung von einer eigens bewilligten Inklusionsassistenz (face to face). Hinzu kommt die wöchentlich stattfindende Logopädie/Sprachtherapie bei uns im Haus (durch eine Kooperation mit einer externen Praxis) und natürlich profitieren die Kinder auch durch die Eurythmie. Unser qualifiziertes und engagiertes Team bietet eine ganzheitliche Förderung aller Kinder und eine gute Unterstützung und Begleitung der Eltern in ihren unterschiedlichen Lebenslagen.
Die Zusammenarbeit mit den Eltern eines Kindes mit Behinderung unter Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse auch innerhalb der Familie ist uns ein Herzensanliegen. Regelmäßige Elterngespräche und runde Tische unter Einbezug der Eltern bringen viele Sichtweisen auf einzelne Aspekte zusammen. Eine gute Kooperation mit den Eltern bedeutet uns, Entlastung zu bieten, die Begleitung und Förderung des Kindes möglichst transparent zu machen und bei besonderen Fragestellungen auch weitere Unterstützungssysteme hinzuzuziehen.
Themenspezifische Fortbildungen sind für alle Mitarbeiter*innen erwünscht und werden regelmäßig in Anspruch genommen. Wir besuchen regelmäßig den Arbeitskreis Inklusion der Stadt Gummersbach, den „Runder Tisch Inklusion“ der Waldorfvereinigung und nehmen die Fachberatung Inklusion der Waldorfvereinigung in Anspruch.
Spannend ist stets der Übergang Kindergarten-Schule, so dass wir frühzeitig im Jahr vor der geplanten Einschulung mit allen Beteiligten gemeinsam über die geeignete Schulform beraten.
Darüber hinaus ist eine kontinuierliche Kooperation mit Ärzten, externen Therapeuten und Beratungsstellen notwendig, um alle Kinder nach besten Möglichkeiten zu unterstützen. Gemeinsam arbeiten wir an heilpädagogischen Fragen, damit jeder Mitarbeiter jedes Kind auf seinem besonderen Lebensweg individuell begleiten und unterstützen kann in Respekt vor seinem ureigenen Schicksal.
Unsere Waldgruppe
Nicht von Eltern und Lehrern allein wurde ich erzogen,
sondern auch von höheren, verborgenen und geheimnisvollen Mächten.
Zum Glück habe ich, gleich den meisten Kindern,
das fürs Leben Unentbehrliche und Wertvollste
schon vor dem Beginn der Schuljahre gelernt, unterrichtet von Apfelbäumen,
von Regen und Sonnenschein, Fluss und Wäldern, Bienen und Käfern.
- Hermann Hesse -
Leitidee
Wald und Natur bietet den facettenreichsten, interessantesten und erlebnisintensivsten Lernort überhaupt. Kindliche Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kompetenzen lassen sich in diesem Umfeld in optimaler Weise fördern. Die Grundlage, sich selbst und die Welt wahrnehmen zu können besteht darin, dass alle Sinne gut entwickelt sind. Und wo können Kinder mehr Anlässe zum Sehen, Riechen, Fühlen, Hören und Schmecken finden als in der Natur? Die Wahrnehmungsfähigkeit, die sich in der Kindheit entwickelt, ist die Basis für intellektuelle Leistungsfähigkeit. Mit der Vielfalt sinnlicher Erfahrungen werden Menschen beweglich an Körper und Geist. Wald und Wiesen bieten viel Platz zum Entdecken und Spielen, die Kinder bewegen sich unbeschwert und frei. Es werden motorische und sensorische Fähigkeiten ebenso angesprochen wie Gleichgewichtssinn und Konzentrationsfähigkeit. Soziales Lernen wird im Waldkindergarten groß geschrieben. Einander helfen, zuhören, Rücksicht nehmen, Verständnis haben ist ebenso wichtig, wie eigene Interessen erkennen und vertreten. Im Waldkindergarten gibt es nur sehr wenige vorgefertigte Spielsachen. Natürliche Materialien bieten einen enormen Spiel- und Gestaltungsfundus. So werden Phantasie und Kreativität besonders angeregt. Kinder, die schon frühzeitig für die Natur sensibilisiert werden, fühlen sich auch als Erwachsene für sie verantwortlich. Im Waldkindergarten wird ein Grundstein für die Liebe zur Natur gelegt. Und was man liebt, schützt man auch – ein Umweltprojekt mit Langzeitwirkung. Der Aufenthalt in der Natur stärkt das Immunsystem. Gerade weil Waldkinder täglich Wind und Wetter ausgesetzt sind, sind sie nach einer gewissen Zeit sehr widerstandsfähig und werden weniger häufig krank. Waldkindergärten erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und die Anzahl der Neugründungen ist hoch.
Gründungsimpuls
Bereits seit einigen Jahren gab es immer wieder Anläufe, eine Waldgruppe als Außengruppe des Waldorfkindergartens Gummersbach e.V. in Anbindung an die Freie Waldorfschule Oberberg e.V. zu etablieren. Wir setzten uns immer intensiver mit dem spannenden Gedanken auseinander, die Waldorfpädagogik mit Wald- und Naturpädagogik fruchtbar zu kombinieren und glauben daran, dass sich die Waldorfpädagogik in einer Waldgruppe sehr gesundend für alle Beteiligten umsetzen lässt. Wir versprechen uns hiervon auch einen Synergie-Effekt, der nicht nur den Kindern und Familien, sondern zudem auch beiden beteiligten Einrichtungen zu Gute kommen kann. Das Waldgelände in unmittelbarer Umgebung der Waldorfschule ist sehr facettenreich und erfüllt alle Kriterien eines guten Standortes für eine Kindergartengruppe im Wald. Die Kinder werden durch die Nähe zur Schule und durch das in Kooperation mit der Schule dort eingenommene Mittagessen bereits ein Gefühl der Vertrautheit entwickeln können und der Übergang zur Schule kann so bereits sanft angebahnt werden. Die Waldorfschule wiederum kann sich über „potentiellen Nachwuchs“ an Kindern freuen, die durch differenzierte Naturerlebnisse und Bewegungserfahrungen und die gewohnten in der Waldorfpädagogik üblichen Rituale ganzheitlich gut vorbereitet sind auf eine gelingende erste Schulzeit in der Waldorfschule.
Gruppenstärke und pädagogische Mitarbeiter
In unserer Waldgruppe „Die Waldwichtel“ dürfen seit August 2019 zwanzig Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt ihren Kindergartentag im Wald verbringen. Begleitet werden sie von zwei pädagogischen Fachkräften, davon eine mit Waldorfqualifikation, sowie einer Anerkennungspraktikantin zur Waldorferzieherin. Allen dort tätigen Pädagoginnen ist die Waldorfpädagogik ein Herzensanliegen und sie möchten diese – gepaart mit der Naturpädagogik - auch in der Waldgruppe tatkräftig leben und umsetzen.
Lage und Rahmenbedingungen
Dem Waldorfkindergarten Gummersbach e.V. wurde die Nutzungsberechtigung für ein umgrenztes Gelände von 400 qm an und von der Freien Waldorfschule Oberberg e.V. erteilt und in einem entsprechenden Nutzungsvertrag zugrunde gelegt. Das Gelände der Waldgruppe befindet sich nordöstlich oberhalb der Waldorfschule unterhalb eines Waldweges.
Wir haben als Schutzraum/Unterstand vor nasskalter Witterung und zur Materiallagerung einen Waldkindergartenwagen auf dem Gelände platziert. Dieser ist komfortabel ausgestattet mit Elektro-Heizung, einer Komposttoilette, einer Küchenzeile und einer kleinen Auswahl an Materialien für den Kindergartenbedarf (Malutensilien, Kreativmaterialien, Bücher etc.)
Dieser Bauwagen ist vom Parkplatz der Schule, auf dem der Waldkindergarten auch seine eigenen drei Parkplätze zusätzlich geschaffen hat, über einen Zuweg von 1,60 Breite und einer Länge von unter 50 Metern gut zugänglich. Die hohe Qualität der Zuwegung dient der Möglichkeit für die Feuerwehr und Rettungskräfte, im Ernstfall schnell und ungehindert den Bauwagen erreichen zu können.
Das Waldgruppengelände ist teilweise mit einem relativ einfachen Holzstaketenzaun und ansonsten durch optische Grenzen wie Totholzhecken abgegrenzt, damit im Falle von Personalausfall die Betreuung auch mit zwei Erzieherinnen stattfinden kann. Mit zwei Betreuungspersonen darf man, um der Aufsichtspflicht Genüge zu tun, sich auf dem Waldgruppengelände aufhalten, nicht jedoch in den angrenzenden Wald auf Erkundung gehen.
Im Vorfeld und auch in Zusammenhang mit dem Bauantragsverfahren wurden die verschiedenen relevanten Behörden informiert und involviert. So wurden von Seiten des Umweltamtes, des Forstamtes, des Gesundheitsamtes und der Lebensmittelüberwachung Stellungnahmen abgegeben, die unser Bauvorhaben in der geplanten Form genehmigten, auch die Feuerwehr und der Rettungsdienst wurden einbezogen.
Betreuungszeiten
Die Waldgruppe des Waldorfkindergartens Gummersbach e.V. bietet eine Betreuungszeit von 7:30 Uhr bis 14:30 Uhr an; die Eltern haben die Wahl zwischen einer 25- und einer 35-Stunden-Buchungszeit. Die Schließzeiten sind identisch mit denen des Stammkindergartens und überschreiten nicht 30 Tage im Kindergartenjahr. Eine Übersicht über die Feste und die Schließungstage wird jährlich unmittelbar zu Beginn des Kindergartenjahres ausgehändigt.
Pädagogisches Konzept
Das Leitbild, sämtliche Gesichtspunkte zu unserer Umsetzung der waldorfpädagogischen Aspekte und auch die Bildungs- und Erziehungsaufgaben (Bildungsbereiche) entsprechen im Wesentlichen den Ausführungen in der Konzeption für den Stammkindergarten mit den bei den Hausgruppen. Deshalb möchten wir auf diese verweisen. Im Nachfolgenden möchten wir im Wesentlichen die für die Waldgruppe besonders typischen Aspekte hervorheben.
Durch den Umgang mit der Natur und das Eingebundensein in sie erfahren die Kinder sich selbst sehr intensiv. Der weite Raum, die Geräusche im Wald und auch die Stille lassen die Kinder in Verbindung zur Natur treten. So fühlen sie sich unmittelbar ein in die Welt, die sie umgibt und können den Wald als Lebensraum mit den Naturelementen und schöpferischen Kräften wahrnehmen und begreifen (die verschiedenen Qualitäten und Erscheinungsformen von Erde, Steinen, Wasser, Blumen, Bäumen, Moos, Luft, Licht, Tieren, Wettererscheinungen). Zudem bietet der Wald vielfältige Möglichkeiten, den natürlichen Bewegungsimpulsen der Kinder Raum zu geben. Diese Erfahrungen wirken sich in hohem Maße auf das innere Gleichgewicht und das Wohlbefinden der Kinder aus und bieten optimale Voraussetzungen für eine gesunde Entwicklung.
Gerade im ersten Jahrsiebt ist es von großer Bedeutung, dass die Kinder ihre Umwelt und das Geschehen mit ihrem ganzen Leib erleben. Die Pädagogik in der Natur und vor allem im Wald ist eine wunderbare Möglichkeit, den Gegebenheiten der heutigen Zeit (Bewegungsarmut, Medienkonsum, fehlende Naturerlebnisse und Abenteuer) durch ganzheitliche Erlebniswelten entgegenzuwirken. Daher ist es uns ein Anliegen, den Kindern einen natürlichen, ursprünglichen Lebens- und Erfahrungsraum zu bieten.
Unseren pädagogischen Auftrag als Waldorf- und Walderzieher sehen wir darin, den Kindern eine erfüllte, von lebendigen Naturerlebnissen durchdrungene Kindergartenzeit zu ermöglichen und ihnen die bestmögliche Grundlage für eine gesunde, ausgeglichene Entwicklung und Entfaltung ihrer Fähigkeiten zu schaffen.
Wir Pädagoginnen des Waldorf-Waldkindergartens vertreten die Überzeugung, dass Kinder in der Natur all das erleben können, was ihren Bedürfnissen entgegenkommt und für ihre gesunde Entfaltung unentbehrlich ist. Sie können mit ihrem ganzen Wesen, insbesondere durch die Sinne, welche ihnen den Zugang zur Welt eröffnen, alle wesentlichen Erfahrungen machen. Daher ist es von einer enormen Wichtigkeit, dass Kinder ausreichend Bewegung haben und auch die Möglichkeit, sich selbst und ihre unmittelbare Umwelt im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen. Es liegt in der Natur des Kindes, ein starkes Bedürfnis nach dem Draußensein zu verspüren. Dieses richtet sich nicht nach der Wetterlage. Kinder kommen immer ins Schaffen, egal ob es sonnig oder windig ist, ob es regnet oder schneit. Leidenschaftlich wird in Pfützen geplantscht, im Sand gebuddelt und sich im Schnee gewälzt.
Die Erfahrungen, welche von den Kindern in der Natur gesammelt werden, sprechen unmittelbar die Sinneswahrnehmung an. Dabei ist zu betonen, dass, je reichhaltiger die Sinnesstimulation ist, desto mehr Synapsen (Schaltstellen) im Gehirn ausgebildet werden. Deshalb ist es berechtigt, das kindliche Selbsterfahren und das Selbstbegreifen als eine gewichtige primäre Lernmöglichkeit zu erfassen. Das Lernen im Sinne einer gewöhnlichen Vermittlung von Informationen und Wissen „aus zweiter Hand“ spielt indessen lediglich am Rande, gemäß den kindlichen Interessen, eine Rolle. Das Wesen der pädagogischen Arbeit liegt bei den Bedürfnissen und Interessen der Kinder. Ein primäres Bedürfnis der Kinder außerhalb ihrer gewohnten familiären Umgebung ist es, Orientierung und Sicherheit zu erfahren. Wir Erzieherinnen möchten durch eine aufgeschlossene und authentische Haltung den Kindern gegenüber eine gute Beziehung zu ihnen aufbauen, damit diese Vertrauen gewinnen können. Durch diese Vertrauens- und Beziehungsbasis möchten wir den Kindern das Gefühl der Sicherheit und des Schutzes vermitteln. Darüber hinaus legen wir größten Wert auf immer wiederkehrende Rituale im Tagesablauf, um den Kindern Halt und Orientierung zu geben. Dazu zählen die einzelnen Stationen, welche an einem Waldvormittag besucht werden, bestimmte Lieder oder Sprüche im Morgenkreis (und auch bei bestimmten Handlungen), wie auch die Tätigkeiten selbst (Händewaschen, gemeinsames Frühstück, gemeinschaftliches Aufräumen…). Auch durch bestimmte Regeln möchten wir Pädagogen den Kindern im Waldkinder garten Halt und Orientierung vermitteln. Der Aufenthalt in der Natur und das Miteinander beeinflussen diese Regeln und Grenzen. Sie sind für die Kinder nachvollziehbar, da sie die Konsequenzen häufig unmittelbar erleben können. Einige dieser Regeln sind z.B. das Warten an Wegkreuzungen, damit die Gruppe zusammen bleibt, ein freundlicher und gewaltfreier Umgang untereinander, keinen Müll zurückzulassen, Tiere an der Stelle zu belassen, wo sie aufgefunden werden etc.
Der Weg von der Natur zur Kultur begleitet uns tagtäglich. Das WIE ist uns wichtig, denn wir können die Natur nutzen, pflegen, als Schmuck erleben, es gibt heilkräftige Kräuter, wir sitzen auf den Baumstämmen... Alles in Allem ist es den Pädagoginnen der Waldgruppe ein großes Anliegen, die Qualität der Dankbarkeit anzusprechen. Die Kinder sollen erleben dürfen: Die Welt und ich, wir gehören zusammen! Ich bin ein Teil der Natur!
Denn wir können sowohl die Natur stören (Müll hinterlassen...), wir können harmonisch im Einklang miteinander leben (achtsam ohne Spuren zu hinterlassen) oder sogar aufbauend in sie eingreifen (säen, pflanzen, pflegen). Wir haben jeden Tag die Wahl und die Möglichkeit, hier sinnvoll tätig zu sein.
Ein Tag bei den Waldwichteln
Ab 7:30 Uhr bis 8:30 Uhr morgens trudeln die Kinder an unserem Bauwagengelände ein, mit Buddelanziehsachen und Gummistiefeln bzw. je nach Jahreszeit und Witterung ausgerüstet. Wir bereiten uns während der Bringzeit außerhalb des Bauwagens auf den Tag vor. Eine Erzieherin nimmt zwei Kinder als Helfer mit und sie holen gemeinsam mit dem Bollerwagen das für den Tag benötigte Wasser in den 10l-Kanistern von der Waldorfschule und geben dort an der Schulküche Bescheid, wieviele Kinder an diesem Tag zum Mittagessen kommen werden. Wir packen die Rucksäcke und das benötigte Material ein, das wir im Wald benötigen. Es gibt eine immer mitgeführte Grundausstattung (mit z.B. 1.-Hilfe-Paket, Notfall-Liste, Wasserflasche, Picknickdecken, Seilen, Becherlupen, Kreativmaterial...), die immer dabei ist und zusätzlich nehmen wir die Utensilien mit, die wir an dem bestimmten Tag brauchen werden. An einigen Tagen bereitet eine Erzieherin mit den Kindern eine Rohkost- und Obstmahlzeit zu oder es wird eine kreative Aktivität angeboten, bis um 8.30 Uhr alle Kinder gebracht sein sollen.
Sobald alle Kinder angekommen sind, findet der Morgenkreis statt. Eine Kerze wird in einem Windlicht angezündet, mit einem Lied und rhythmischen Spruch der Tag und die Kinder begrüßt und die fehlenden Kinder festgestellt. Es folgt ein Fingerspiel, welches zu der Jahreszeit oder dem aktuellen Thema passend ausgewählt wird und sich über einen gewissen Zeitraum morgendlich wiederholt.
Der Spruch lautet derzeit:
"Mein Herz ist wie die Welt so groß,
hat alles lieb, lässt nichts mehr los,
mein Herz in jeder Blume wohnt,
in Baum und Vogel, in Sonne und Mond."
Danach wird gemeinsam der Ablauf des Tages besprochen und der Platz gewählt, der aufgesucht wird. Das Wetter und seine Phänomene spielen auch immer eine Rolle und wir versuchen, diese den Kindern in bildhafter Weise nahezubringen.
Zum Abschluss des Morgenkreises wird mit einem Lied oder Spruch die Kerze auch wieder ausgelöscht, dies darf ein Kind übernehmen.
So geht es um kurz vor 9 Uhr los zu dem verabredeten Platz. Wir werden einige schöne Plätze in der näheren und weiteren Umgebung mit Namen benennen, so wie es auch bei den üblichen Waldtagen im Stamm-Kindergarten gewisse Plätze gibt, die wir "Dunkel-Dunkel-Wald" oder "Schlammloch" genannt haben.
In der dunklen und unwirtlichen Jahreszeit findet das Frühstück auch im Bauwagen statt im Wald statt und wir ziehen dann erst anschließend gestärkt los.
Der Weg ist das Ziel und wir lassen uns alle Zeit, auch unterwegs sich bietende Gelegenheiten zum Spiel und für Erfahrungen zu nutzen. Gestapelte Baumstämme am Wegesrand laden zum Balancieren ein, die zugefrorenen Pfützen mit dem Lufteis darauf müssen aufgehackt werden, an der Ameisenburg beobachten wir das emsige Treiben.... Am gewählten Platz angekommen breiten wir unsere Sitzmatten oder Picknickdecken aus und holen unsere Brotdosen und Trinkflaschen heraus. im Kreis gemeinsam im Wald unser von zu Hause Mitgebrachtes. Eine Möglichkeit zum Händewaschen haben wir stets durch den im Bollerwagen mitgeführten Kanister mit Wasser. Jedes Kind hat auch ein eigenes Handtuch in seinem Rucksack.
Das Frühstück im Wald beginnen wir – genau wie wir es auch im Haus-Kindergarten gewohnt sind – mit dem Anzünden einer Kerze in der Mitte und einem kleinen Spruch zum Dank für das Essen:
"Erde die uns dies gebracht, Sonne die es reif gemacht,
liebe Sonne, liebe Erde, euer nie vergessen werde!"
Wir fassen uns an den Händen und wünschen uns einen guten Appetit. Dann packen alle gemeinsam ihr Frühstück aus und beginnen zu essen.
Das Frühstück wird ebenso auch gemeinsam beendet und lösen dann die "Tafel" auf, mit einem kleinen Dankspruch "Hab dank, hab dank, für Speis und Trank ".
Nun können die Kinder während des Freispiels im Wald nach Herzenslust auf Entdeckungstour gehen, innerhalb eines gesteckten Rahmens (nur so weit, dass man die Erzieherinnen noch sehen und hören kann oder wir verabreden einen Baum/Felsen oder ähnliches, den man nicht überschreiten darf. Parallel zum Freispiel bieten die Erzieherinnen Aktivitäten an, denen sich die Kinder nach Wunsch anschließen können.
Wie auf den rhythmischen Tagesablauf gibt es auch einen Wochenrhythmus, auf den wir Wert legen, um den Kindern Orientierung zu bieten: Montags bieten wir Aquarellmalen im bzw. am Bauwagen an, dienstags fädeln wir Ketten aus Perlen und Naturmaterialien oder Ähnliches, Donnerstag ist unser Werktag, wo wir Sägen, Hammer, Nägel, Schnitzmesser mitführen und Freitag ist der Büchertag, wo Kinder ein Lieblingsbuch mitbringen können und wir es uns möglichst im Wald zum Lesen gemütlich machen.
Gegen 11 Uhr oder 11:15 Uhr kommen wir wieder alle zusammen zum Reigen (ausführlich dargestellt in der Gesamt-Konzeption) und danach machen wir uns wieder auf den Rückweg zum Bauwagen. Dort sind wir wieder gegen 11.30 Uhr angekommen.
Nach dem Händewaschen drinnen oder draußen je nach Wetterlage treffen wir uns zum Abschlusskreis. Hierzu wird wieder eine Kerze angezündet und dann das "Goldtröpfchen" in die sauberen Hände verteilt, mit einem begleitenden Spruch eingerieben und alle kommen nochmal zur Ruhe, denn jetzt folgt die Abschlussgeschichte oder ein Märchen.
Im Anschluss singen wir noch das Abschlusslied:
"Schutzengel mein, behüt mich fein,
Tag und Nacht, früh und spät,
bis meine Seele zum Himmel eingeht,
Schutzengel mein, behüt mich fein."
Nun werden die ersten Kinder verabschiedet, die vor dem Mittagessen abgeholt werden. Danach gehen wir gemeinsam zur Waldorfschule, wo in den Räumen der Ganztagsschule ein großer Tisch für uns reserviert ist und wir um 12.30 Uhr essen können.
Nach dem Essen kehren wir zurück zum Bauwagen-Gelände und lassen den Tag mit einer ruhigen Phase mit Geschichte und anschließender ruhigen Spielzeit mit kleinen Tätigkeiten wie Weben oder Mandala legen ausklingen. Auch wird der Bauwagen während der Mittagszeit immer aufgeräumt, gefegt, die Toilette gereinigt und gärtnerische Arbeiten verrichtet. Hier können sich die Kinder ebenfalls anschließen, wenn sie möchten. Ab 14 Uhr bis 14.30 Uhr werden dann die Kinder abgeholt.
Waldpädagogik
Die Förderung der Eigenverantwortlichkeit steht zusammen mit dem Lernen in ganzheitlichen Zusammenhängen (vor allem entdeckendes Lernen) im Vordergrund. Selbstverständlich ist uns vor allem im Wald die Umwelterziehung/Naturpädagogik wichtig und diese vor allem auf der Grundlage praktischen Anschauens und Tuns auf der Basis des lebenspraktischen Ansatzes.
Die Elternmitwirkung
Der Waldorfkindergarten beruht auf einer Elterninitiative und lebt vom Engagement der Eltern. Wir alle wünschen uns ein harmonisches und schön gestaltetes Umfeld, in dem unsere Kinder gedeihen und sich entwickeln können. Hierzu gehört auch, dass die Kinder durch das Mitwirken der eigenen Eltern erleben, wie viel Freude es macht, mit anderen zusammen etwas zu (er-)schaffen. Wir tragen als Vorbilder eine große Verantwortung unseren Kindern gegenüber und geben ihnen mit unserem Verhalten Orientierung.
Die Elternmitarbeit ist ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Waldorfkindergartens. Mit der Unterzeichnung des Betreuungsvertrages verpflichten sich die Eltern zum Engagement für den Kindergarten und tragen somit zu einem lebendigen und vielfältigen Kindergartenalltag und der Erhaltung der hohen Qualität unseres Hauses bei. Unser Ziel ist es hierbei, alle anfallenden Arbeiten möglichst gerecht auf die gesamte Elternschaft zu verteilen. Daher wurde eine Organisationsform gewählt, die es ermöglicht, Eigenleistungen der Eltern transparenter und für alle einsehbar und nachvollziehbar werden zu lassen. Zu diesem Zweck werden erbrachte Eigenleistungen auf einem dafür vorgesehenen „Stundenplan“ von den Eltern selbst möglichst zeitnah notiert. Dieser Plan hängt für alle einsehbar im Foyer aus.
Was sind Eigenleistungen?
Zu den Eigenleistungen gehören alle Arbeiten, die zur Instandhaltung, Pflege und Ausgestaltung unseres Kindergartens gehören, wie z.B. Gartenarbeit, Reparaturen aller Art, Mobiliarpflege, Malerarbeiten, Fensterputzen, Winterdienst, Auf- und Abbau bei Festen, Bastelarbeiten, Basarverkäufe, Mitarbeit in den Gruppen, die Repräsentation des Kindergartens bei öffentlichen Veranstaltungen (z.B. am Tag der internationalen Begegnung) usw.. Ausgenommen ist der Wäschedienst, der von allen Eltern gemäß der Wäscheliste (siehe Aushang in den Gruppen) geleistet wird, außerdem ist von den Eigenleistungen ausgenommen die Mithilfe im Rahmen der Kindergartenfeste im Jahresverlauf (Kuchen backen, Auf- und Abbau, Einteilungen in verschiedenen Hilfsangeboten usw.) .
An der Pinwand auf der linken Seite des Eingangsbereiches wird auf diverse zu erledigende Aufgaben aufmerksam gemacht, die durch Eigenleistung erbracht werden können. Jederzeit dürfen Sie auch eine der Erzieherinnen ansprechen, die aus der Fülle der anstehenden Aufgaben gerne etwas an Sie delegieren.
Wie viele Eigenleistungsstungen werden erwartet?
Derzeit werden 20 Stunden pro Familie und 15 Stunden für Alleinerziehende (d.h. als einziger Erwachsener mit Kind/ern in einem Haushalt lebend) bzw. für Eltern mit Kindern mit Handicap im Kindergartenjahr vorausgesetzt.
An wen kann ich mich wenden?
Die Eigenleistungsstunden werden in der Regel in einem Arbeitskreis geleistet. In jedem Arbeitskreis gibt es einen Ansprechpartner, der die Organisation der Arbeiten übernimmt. Er weiß, wann Treffen stattfinden und welche Arbeiten erledigt werden müssen.
Arbeitskreise
Der Gartenkreis
Der Gartenkreis trifft sich in der Zeit von März bis November jeden ersten Samstag im Monat, um sich im Garten und Außengelände kreativ zu zeigen. Unkraut zupfen, Rasen mähen, Bäume und Sträucher schneiden, Blumenzwiebeln setzen sowie andere Pflanzarbeiten stehen hierbei auf dem Programm.
Der Kreativkreis
Im Kreativkreis werden schöne Dinge aus Naturmaterialien hergestellt; so wird vieles aus Märchenwolle gefertigt, kleine Elfen und Zwerge gefilzt, aber auch gehäkelt und gestrickt. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Der Festekreis
Der Festekreis plant und organisiert einen Teil der Feste, die im Kindergarten gefeiert werden (z. B. Sommerfest, Erntedankfest, Martinsfest, Karneval). Es werden Briefe an die Eltern geschrieben, die über den Ablauf des Festes informieren z. B. was benötigt wird, wann auf- und abgebaut wird und wie sich die Eltern einbringen können. Gleichzeitig wird ein Plakat entworfen, auf dem sich jeder, der helfen oder etwas mitbringen möchte, eintragen kann.
Der Bücherkreis
Der Kindergarten verfügt über einen kleinen Bestand an Büchern zu verschiedenen Themen wie z. B. Erziehung, medizinischen Themen, Bastel- und Spielanregungen sowie Kochen und Backen. Aufgabe des Bücherkreises ist es, die Bücher allen Eltern zugänglich zu machen und eine geregelte Ausleihe zu ermöglichen.
Der Sicherheitskreis
Der Sicherheitskreis sollte aus mindestens zwei Personen bestehen. Nicht, weil die Arbeiten so umfangreich sind, sondern weil vier bzw. 6 oder mehr Augen mehr sehen als zwei.
Der Öffentlichkeitskreis
Der Öffentlichkreis vertritt den Kindergarten nach außen. Seine Aufgaben bestehen u.a. darin, Termine zu Kindergarten-Veranstaltungen der Presse mitzuteilen (z.B. Jubiläen, Second- Hand- Basare) und entsprechende Veranstaltungen verantwortlich zu organisieren, d.h., diese ins Leben zu rufen und für rege Unterstützung durch andere Eltern zu sorgen. Eine weitere Aufgabe ist die Erstellung von Prospekten, wie z.B. einer Kindergartenzeitung.
Der Hauswirtschaftskreis
Der Hauswirtschaftskreis unterstützt das Reinigungspersonal und die Erzieherinnen bei verschiedenen Hygiene- und Aufräumarbeiten.
Der Färbe-/Nähkreis
Der Färbe-/Nähkreis trifft sich, wenn neue Spieltüchern für die Gruppenräume benötigt werden oder Seidentüchern für den Jahreszeitentisch gefärbt werden sollen.
Hausmeister/ Haus und Hof
Die Aufgaben des Hausmeisters sind zum größten Teil Reparaturen von Gebrauchsgegenständen sowie dem Inventar des Kindergartens.
Freud- und Leidkasse
Die Freud- und Leidkasse wird aus freiwilligen Spenden der Eltern gebildet und dient dem Zweck, kleine Geschenke und Aufmerksamkeiten im Namen aller Eltern und Kinder des Waldorfkindergartens zu finanzieren. Beispiele für solche Anlässe sind Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke für die Erzieherinnen, die Eurythmistin und die Reinigungskraft, Geschenke anlässlich Geburt, Adoption / Pflegschaft eines Geschwisterkindes sowie Trauerfälle.
Der Jahreszeitentisch
Der im Kindergarten zu schmückende Jahreszeitentisch befindet sich links vor der Elfengruppe. Der Jahreszeitentisch ist ein Platz im Haus, an dem der Jahreskreislauf miterlebt werden kann. Was draußen geschieht, wird drinnen zum Ausdruck gebracht.
Eurythmie-Begleitung
Die Eurythmie ist eine Bewegungskunst und –therapie. Übersetzt würde sie „Schöner Rhythmus“ heißen. Rhythmen finden wir auch in der Natur, bei den Jahreszeiten, bei Ebbe und Flut, beim Tag- und Nachtwechsel. Unser Körper ist ebenfalls von Rhythmen geprägt, z. B. dem Herzrhythmus und dem Atemrythmus. Damit wir uns wohl fühlen, muss alles „im Rhythmus“ bleiben. Darum hat Rudolf Steiner diese Kunst entwickelt, um die Menschen vorbeugend vor dem Abweichen von diesem Rhythmus zu schützen. Auch in der Musik ist der Rhythmus von entscheidender Bedeutung.
Haus & Garten
Der Grundstein für unseren Waldorfkindergarten wurde nach einer intensiven Planungsphase von engagierten Gründungseltern im Mai 1996 gelegt. Im Januar 1997 wurde der zweigruppige Kindergarten bezogen, auf einem ca. 3.000 qm großen Grundstück, das an einen Wald grenzt.
Außengelände
Unser Außengelände im rückwärtigen Teil des Grundstücks liegt auf drei verschiedenen Ebenen. Der untere Bereich ist gepflastert und lädt zum Stelzenlaufen, Seilchenspringen und zum Verweilen ein. Auch das Kräuterbeet befindet sich dort. Der mittlere Bereich ist unser Sandspielplatz, etwas erhöht liegt das Weidenhäuschen. Ganz oben, unter Buchen, ist der Tanzplatz gelegen. Dieser Bereich bietet den Kindern viele Möglichkeiten zu ungestörtem Spiel. Dort befindet sich auch der Spielturm, der mit seinen verschiedenen Zu- und Aufgängen vielfältige Kletter- und Spielmöglichkeiten bietet. Zudem gibt es in diesem Bereich noch eine Vogelnestschaukel und ein Gartenhäuschen. Die Hangrutsche verbindet die obere mit der mittleren Ebene. Der ganze Außenbereich ist über mehrere Treppen und einen gepflasterten Weg verbunden. Außerdem laden Hügel und Abhänge zum Klettern ein.
Gruppenräume
Wir haben zwei Gruppenräume mit jeweils einem Nebenraum. In jedem Gruppenraum befindet sich eine Küche, in der jeden Morgen mit den Kindern das Frühstück zubereitet wird. An jeden Gruppenraum ist ein Waschraum mit zwei Kindertoiletten angeschlossen. Wir haben eine Gemeinschaftsküche, in der die Köchin jeden Tag ein warmes Mittagessen zubereitet. Wir haben einen Büroraum und einen Mehrzweckraum, der zu verschiedenen Anlässen wie Elterngespräche oder Sprachförderung in der Kleingruppe genutzt werden kann. Zudem gibt es eine Personal- und eine Besuchertoilette und einen Wickel- und Wassererlebnisraum. Im Untergeschoß befindet sich ein großer Bewegungsraum, der für Eurythmie, Bewegungsangebote, Mitgliederversammlungen und andere Aktivitäten genutzt wird.
Gruppenstruktur
Die Gruppen tragen den Namen „Elfenreigen“ und „Zwergenhöhle“. In beiden Gruppen werden Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren betreut. Jüngere Kinder nehmen wir nur im Einzelfall nach Absprache mit dem Jugendamt auf. In beiden Gruppen können jeweils maximal 25 Kinder aufgenommen werden. Aufgrund des inklusiven Konzeptes reduziert sich die Gruppenstärke entsprechend der Anzahl der Kinder mit besonderem Förderbedarf.